Kompetenzbereich Adipositaschirurgie
Seltene Erkrankungen mit Expertise behandeln
Zur Weiterentwicklung der Behandlung von Jugendlichen mit Adipositas führen wir eine Vielzahl klinischer Studien durch.
Kontakt
Ansprechpartner Adipositaschirurgie
PD Dr. med. Michaela Klinke, Leitende Oberärztin
Dr. med. Nina Dietze, Fellow
Sprechstundentermine in der Praxis des Adipositas Zentrum Rhein- Neckar in R1,1 können online (Doctolib) oder telefonisch unter +49 621 383-2209 vereinbart werden.
Adipositassprechstunde:
kjch_adipositas@umm.de
Leistungsspektrum
was wir für Sie/Euch anbieten können
Unser Behandlungsspektrum umfasst neben diagnostischen Verfahren das gesamte Behandlungskonzept der Adipositaschirurgie:
- Pädiatrische Mitbehandlung (Endokrinologie, Gastroenterologie, medikamentöse Therapie)
- Schlaflabor
- Ernährungs- und Bewegungstherapie
- Psychologische Beratung und Behandlung
- Endoskopische Verfahren der Ösophagogastroduodenoskopie inklusive Probenbiopsie, Manometrie und Impedanz
- Multimodales Team: 24/7 Kinderintensivstation, Kinderanästhesiologie, Kinderradiologie, Kinderendokrinologen, Kindergastroenterologie, HNO, Kinderorthopädie, Kinderphysiotherapie, Kinderernährungstherapie, Kinderpsychologie
Erkrankungen
Schwerpunkte
unsere besondere Expertise
Im ersten deutschlandweiten Zentrum für Adipositaschirurgie haben wir uns auf die Behandlung von Jugendlichen mit extremer Adipositas spezialisiert. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzzentrum für Adipositas der Klinik für Viszeralchirurgie bilden wir das Adipositaszentrum Rhein-Neckar. Wir haben für unsere Patienten ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept entwickelt, das gezielt auf die Bedürfnisse dieser jungen Menschen abgestimmt ist.
Unsere interdisziplinäre Herangehensweise gewährleistet eine umfassende Betreuung und Unterstützung der Jugendlichen. Der Behandlungsprozess beginnt mit einer detaillierten Anamnese und Diagnostik, um individuelle Risikofaktoren und gesundheitliche Probleme zu identifizieren. Anschließend erstellen wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der sowohl medizinische als auch psychosoziale Aspekte der Adipositas berücksichtigt. Die medikamentöse Therapie mittels Wegovy oder Ozempic kann erwogen werden.
Vor der Operation nehmen die Jugendlichen an einem multimodalem Behandlungskonzept (MMK) teil, dies beinhaltet u.a. ein strukturiertes Gewichtsreduktionsprogramm, das von Ernährungsberatern und Psychologen begleitet wird.
Wenn sich bei konservativen Behandlung nach 6-12 Monaten kein Erfolg zeigt, erfolgt die Prüfung zur OP-Indikation und Auswahl des Operationsverfahrens. Die chirurgische Intervention wird von erfahrenen Chirurgen durchgeführt, wobei moderne, minimalinvasive Techniken eingesetzt werden, um die Genesungszeit zu verkürzen und die Belastung für die jungen Patienten zu minimieren.
Nach der Operation folgt eine intensive Nachsorgephase, die regelmäßige medizinische Überwachung, Ernährungsberatung und psychologische Unterstützung umfasst. Unser interdisziplinäres Team arbeitet eng mit den Jugendlichen und ihren Familien zusammen, um langfristigen Erfolg und Wohlbefinden zu gewährleisten. Sobald das 18. Lebensjahr erreicht ist, erfolgt der Übergang in die Erwachsennachsorge innerhalb des Adipositaszentrum Rhein-Neckar.
Was uns antreibt
High Tech und Krankheiten vorbeugen – im Dienste unserer Patienten
Die Prävalenz von Adipositas im Kinder-und Jugendalter hat in den vergangenen Jahrzenten dramatisch zugenommen. Insbesondere während der COVID-19 Pandemie kam es zu einem deutlichen Anstieg: Allein in Deutschland leiden ca. 1 Million Kinder und Jugendliche unter dieser häufig unterschätzten Erkrankung. Die psychische Belastung, die Kinder und Jugendliche mit Adipositas erleben, ist eine ernsthafte und häufig übersehene Komponente dieser Erkrankung. Der Kampf gegen das Übergewicht geht über die rein physische Dimension hinaus und kann tiefe Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden und die soziale Integration haben. Stigmatisierung, Mobbing und eingeschränktes Selbstwertgefühl sind häufige Begleiter dieser Patienten. Die Vielzahl von schwerwiegenden Folgeerkrankungen von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen verdeutlicht das ernsthafte Gesundheitsrisiko, dem diese Altersgruppe ausgesetzt ist. Entsprechend weisen Kinder und Jugendliche mit ausgeprägter Adipositas ein erhebliches Risiko auf, an folgenden schwerwiegenden Folgeerkrankungen zu erkranken:
- Insulinresistenz
- Diabetes mellitus Typ 2
- Dyslipidämie
- Fettleber
- Bluthochdruck
- Obstruktives Schlafapnoesyndrom
- Kardiovaskuläre Erkrankungen (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall)
- Polyzystisches Ovarialsyndrom
- Depression
- Krebserkrankungen
Zweidrittel der jugendlichen Patienten zeigen bei Erstvorstellung bereits Zeichen eines Metabolischen Syndroms. Diabetes mellitus Typ 2 – einst eine Erkrankung des älteren Menschen und entscheidender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen– zeigt eine enorme Zunahme der Neuerkrankungen bei Patienten im Alter von 10 bis 20 Jahren. Sogar Krebserkrankungen können Folge von ausgeprägter Adipositas sein, so stellt Adipositas für einige Krebserkrankungen wie u.a. Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs und Darmkrebs einen größeren Risikofaktor als Rauchen dar. Adipositas muss entsprechend als eine sehr ernstzunehmende Erkrankungen angesehen werden, die mit einer relevanten Reduktion der Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten sowie einer ausgeprägten Belastung der Ressourcen unseres Gesundheitssystems einhergeht.
Facts
Kennzahlen der Adipositaschirurgie
Aktuelle Publikationen unseres Zentrums
Téoule P, Blank S, Boettcher M, Reißfelder C, Otto M. Metabolic and bariatric surgery in comparison to intensive nonsurgical treatment in adolescents with severe obesity: A multicenter randomized controlled study in Sweden. Chirurgie (Heidelb). 2023 Dec;94(12):1039-1040. German. doi: 10.1007/s00104-023-01985-9. Epub 2023 Oct 30. PMID: 37903913.
Boettcher M, Machann J, Stefan N, Thamer C, Häring HU, Claussen CD, Fritsche A, Schick F. Intermuscular adipose tissue (IMAT): association with other adipose tissue compartments and insulin sensitivity. J Magn Reson Imaging. 2009 Jun;29(6):1340-5. doi: 10.1002/jmri.21754. PMID: 19422021.