Fenster schließen

NOTFALL

Kinder-Notaufnahme (NOKI) des Universitätsklinikums Mannheim (UKMA)
Die Telefonnummer lautet: 0621/383-2504
Die NOKI befindet sich in Haus 29, Ebene 1

Wen ruft man im lebensbedrohlichen Notfall an?
Alarmieren Sie schnellstmöglich den Notarzt über die Telefonnummer: 112
Fahren Sie keinesfalls selbst ins Krankenhaus!

Wo stelle ich mich mit Notfällen vor?
Über die NOKI (Haus 29, Ebene 1) werden die Räumlichkeiten der Notfallpraxis in Haus 31 erreicht. Sie hat werktags von 16 bis 22 Uhr sowie am Wochenende von 8 bis 22 Uhr geöffnet .

Wo stelle ich mich mit dringlichen Notfällen vor?
Unsere NOKI des UKMA ist täglich durchgehend für Notfälle und
Schockräume im Haus 29, Ebene 1 geöffnet bzw. unter 0621 383-2504 erreichbar.

https://www.umm.de/kinderzentrum/leistungsspektrum/kindernotaufnahme/

Close

International Patient Office

The International Patient Office welcomes patients from all over the world and assists with requests for medical treatment. Please contact our International Patient Office

Angeborener Klumpfuß

Der Klumpfuß (Pes equinovarus) ist eine häufige angeborene Erkrankung, von der weltweit etwa 1 von 1.000 Neugeborenen betroffen ist. Jungen dabei häufiger als Mädchen. Hierbei spielen genetische Faktoren eine Rolle, die genaue Ursache ist jedoch weiterhin unklar.

Diese komplexen dreidimensionalen Fußdeformität besteht aus Mittel- und Vorfussfehlstellung, Hohlfuss und Spitzfuss. Auch die Sehnen und Muskeln sind verkürzt. Der betroffene Fuß ist in der Regel kleiner als die Gegenseite und die Wadenmuskeln sind weniger stark entwickelt (Klumpfußwade). In etwa der Hälfte der Fälle tritt der Klumpfuß beidseits auf.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für ein optimales Ergebnis. Glücklicherweise haben sich die modernen Behandlungsmethoden deutlich verbessert, so dass die meisten Fälle heute mit nicht-chirurgischen Techniken erfolgreich behandelt werden kann. Der Goldstandard für die Behandlung von Klumpfüßen ist die Gipstherapie nach Ponseti, ein minimalinvasiver Ansatz, bei dem der Fuß des Kindes sanft manipuliert und eingegipst wird.

Unser pädiatrisch-orthopädisches Team ist auf die Diagnose und Behandlung von Klumpfüßen spezialisiert und wendet die neuesten Behandlungsmethoden an, um die bestmöglichen Ergebnisse für Ihr Kind zu erzielen. Wir verstehen, dass die Diagnose Klumpfuß für Eltern beunruhigend sein kann, aber mit der richtigen Behandlung können die meisten Kinder mit dieser Erkrankung ein aktives und normales Leben führen.
Ohne Behandlung zeigt der Klumpfuß in der Regel einen ungünstigen Spontanverlauf. Die Fehlstellung bleibt bestehen oder verschlimmert sich sogar mit dem Wachstum des Kindes. Das Kind versucht, auf dem äußeren Fußrand oder sogar auf dem Fußrücken zu laufen, was zu starken Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und dauerhaften Deformitäten führen kann. Zudem können Fehlbelastungen im Knie, in der Hüfte und im Rücken entstehen, da der Körper versucht, die Fehlstellung auszugleichen. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um eine normale Fußfunktion und Beweglichkeit zu gewährleisten.

Diagnostik

Die Diagnose eines Klumpfußes erfolgt meist bereits nach der Geburt durch eine körperliche Untersuchung. Die Fehlstellung ist in der Regel deutlich sichtbar, sodass der Arzt den Klumpfuß durch Beobachtung und Abtasten des Fußes leicht erkennen kann. In manchen Fällen wird der Klumpfuß sogar schon während der Schwangerschaft im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Nach der Geburt dient die klinische Untersuchung dazu, den Schweregrad der Fehlstellung zu bestimmen und mögliche begleitende Fehlbildungen auszuschließen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen sind in der Regel nicht notwendig, können aber in seltenen Fällen zur weiteren Abklärung eingesetzt werden.

Therapie

Die Therapie sollte frühzeitig nach Geburt eingeleitet und von einem geschulten Team durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse erzielen zu können.

Konservative Therapie

Das Ziel einer Behandlung ist ein normal aussehender, funktionell belastbarer und schmerzfreier Fuss. Eine konservative Therapie steht dabei an erster Stelle.
Die Ponseti-Methode hat sich zum weltweiten Goldstandard für die konservative Behandlung des Klumpfußes entwickelt. Sie weist hohe Erfolgsraten auf und reduziert die Notwendigkeit größerer chirurgischer Eingriffe. Sie besteht aus einer Reihe von sanften Manipulationen und wöchentlichen Gipswechseln, die in der Regel kurz nach der Geburt beginnen. Bei dieser Methode werden die verschiedenen Komponenten der Klumpfußdeformität nacheinander korrigiert. Nach der anfänglichen Gipsphase, die in der Regel 5-8 Wochen dauert, wird häufig eine Durchtrennung der Achillessehne mit einem kleinen Hautschnitt (perkutane Achillessehnen-Tenotomie) durchgeführt, um den bis zuletzt verbleibenden Spitzfuß zu korrigieren. Ist dieser Zeitpunkt erreicht ist die Gipstherapie nach weiteren 3 Wochen beendet und es schließt sich eine Schienentherapie an.
Nach der Gipsbehandlung wird die korrigierte Stellung mit einer Fußabduktionsschiene (ALFA-Flex) oder Orthesen (Oberschenkelschienen) gehalten. Diese Schiene wird in den ersten drei Monaten ganztägig getragen, danach nachts und während des Mittagsschlafs bis zum vollendeten 4. Lebensjahr.

Es ist wichtig zu betonen, dass die konsequente Einhaltung des Schienenbehandlung entscheidend ist, um einen Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern und einen langfristigen Erfolg zu erzielen. Dabei haben Studien gezeigt, dass die korrekte Anwendung der Schienen bei Kindern, die mit der Ponseti-Methode behandelt werden, keine Verlangsamung der motorischen Entwicklung zur Folge hat.

Operative Therapie

Die chirurgische Behandlung des Klumpfußes ist in der Regel Fällen vorbehalten, bei denen konservative Methoden zu einem Wiederauftreten (Rezidiv) geführt hat oder die Deformitäten sehr ausgeprägt sind.
Die chirurgischen Eingriffe können je nach Schweregrad und Alter des Patienten von kleineren Eingriffen bis hin zu größeren rekonstruktiven Operationen reichen. Zu den kleineren Eingriffen gehören die meist erneute Durchtrennung oder Verlängerung der Achillessehne eventuell mit einer Verlängerung der Gelenkkapsel verbunden, sowie ein Sehnentransfer des Fußhebers.
Größere Eingriffe umfassen Weichteilkorrekturen wie zuvor beschrieben in Kombination mit knöchernen Eingriffe wie korrigierende Osteotomien (Knochendurchtrennungen) oder Arthrodesen (Versteifungen), um hartnäckige Deformitäten zu korrigieren.
Die postoperative Behandlung umfasst in der Regel einen Gipsverband für 6 Wochen, gefolgt von einer Orthesetherapie.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Wiederauftreten des Klumpfußes (Rezidiv) mit Notwendigkeit einer operativen Therapie häufig eine erneute Gipstherapie, dann bei gehfähigen Kindern meist Unterschenkelgehgipsen, den Umfang der Operation reduzieren und die Durchführung erleichtern kann. Wir versuchen daher dies in Absprache mit den Eltern vor dem geplanten Eingriff umzusetzen.