Appendizitis
Direkt zum passenden Inhaltsbereich
Die akute Appendizitis (Blinddarmentzündung) ist die Entzündung des Wurmfortsatzes. Sie ist eine der häufigsten Gründe für Bauchschmerzen im Kindesalter (1 Fall pro 1000 Einwohner pro Jahr). Als ursächlich gelten virale Infektionen mit bakterieller Durchwanderung oder eine Verstopfung des Lumens mit Stuhl (Kotstein-Theorie).
Kinder mit akuter Appendizitis beklagen kontinuierliche Bauchschmerzen, häufig mit Erbrechen und Appetitlosigkeit. Ältere Kinder berichten, dass ihre Schmerzen vom Oberbauch in den rechten Unterbauch wandern. Der rechtsseitige Unterbauchschmerz ist klassisch, aber nicht zwingend immer vorhanden. Auch ein gebückter Gang und Schmerzen bei Erschütterung werden häufig beobachtet. Die Kinder geben bei Druck auf den rechten Unterbauch Schmerzen an. Typisch ist auch der Loslassschmerz auf der Gegenseite und ein Erschütterungsschmerz.
Diagnostik
Die Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss über das Vorliegen und die Ausprägung einer entzündlichen Reaktion im Bauchraum oder über mögliche andere Schmerzursachen (wie z.B. Eierstockzysten). Die Ultraschalluntersuchung durch unsere erfahrenen Kinderchirurgen und Kinderradiologen hat eine hohe Aussagekraft. Zusätzlich erfolgt eine Blutentnahme zur Bestimmung der Entzündungswerte.
Unser Behandlungskonzept
Eine akute Appendizitis wird minimal-invasiv möglichst fast narbenlos mit einer kleinen Inzision am Nabel behandelt (sogenannte SILS – single incision laparoscopic surgery). Gelegentlich ein weiterer Zugang notwendig. Bei fortgeschrittenen Fällen ist zusätzlich eine Antibiotikatherapie notwendig.
Bei sehr lang bestehender Perforation (>7 Tage), behandeln wir die Entzündung mittels Antibiotika. Größere Eiteransammelungen (Abszess) werden mittels Ultraschall- oder Computertomografie-gesteuerter Drainage entlastet.
Die Kinder dürfen und sollen sich direkt nach der Operation bewegen und ohne Einschränkungen ernähren. Bei fortgeschrittenen Fällen erfolgt am 5 Tag eine Labor- und Ultraschalluntersuchung. Nach der Entlassung soll für zwei Wochen auf sportliche Aktivität verzichtet werden. Die Fäden sind in der Regel resorbierbar und müssen daher nicht entfernt werden.
Nachsorge
Nach Entlassung aus unserer Klinik erfolgt die Anbindung in unsere Viszeral-Sprechstunde.