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NOTFALL

Kinder-Notaufnahme (NOKI) des Universitätsklinikums Mannheim (UKMA)
Die Telefonnummer lautet: 0621/383-2504
Die NOKI befindet sich in Haus 29, Ebene 1

Wen ruft man im lebensbedrohlichen Notfall an?
Alarmieren Sie schnellstmöglich den Notarzt über die Telefonnummer: 112
Fahren Sie keinesfalls selbst ins Krankenhaus!

Wo stelle ich mich mit Notfällen vor?
Über die NOKI (Haus 29, Ebene 1) werden die Räumlichkeiten der Notfallpraxis in Haus 31 erreicht. Sie hat werktags von 16 bis 22 Uhr sowie am Wochenende von 8 bis 22 Uhr geöffnet .

Wo stelle ich mich mit dringlichen Notfällen vor?
Unsere NOKI des UKMA ist täglich durchgehend für Notfälle und
Schockräume im Haus 29, Ebene 1 geöffnet bzw. unter 0621 383-2504 erreichbar.

https://www.umm.de/kinderzentrum/leistungsspektrum/kindernotaufnahme/

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International Patient Office

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Infantile Hämangiome

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Infantile Hämangiome gehören zu den gutartigen Gefäßtumoren. Sie können beschränkt auf die Haut und/oder im Unterhautfettgewebe auftreten. Die Inzidenz beträgt bei reifgeborenen Säuglingen 5%, bei Frühgeburtlichkeit bis zu 30%. Es sind vorallem weibliche Säuglinge betroffen. Infantile Hämangiome treten in der Regel in den ersten Lebenstagen bis –wochen auf. Bei Geburt sind sie meist noch nicht vorhanden. Häufig ist die Kopf- und Halsregion betroffen.

Klinik

Der klinische Verlauf infantiler Hämangiome wird typischerweise in drei Phasen unterteilt: die Proliferationsphase, die Übergangsphase und die Involutionsphase. Die Proliferationsphase zeichnet sich durch ein rasches Wachstum des Befundes in den ersten drei bis sechs Lebensmonaten aus. Danach wird das Hämangiom „inaktiv“ und verändert sich in den folgenden Monaten allenfalls minimal, was als Übergangsphase bezeichnet wird. Nach dem ersten Geburtstag beginnt die Involutionsphase, das Hämangiom beginnt spontan zu verblassen. Diese Involution ist in der Mehrzahl der Fälle (80%) bis zum 4. Geburtstag abgeschlossen, kann in Einzelfällen jedoch bis zu 10 Jahre dauern. In ca. 30% der Fälle bleiben kleinere Hautveränderungen zurück.

Diagnostik

Infantile Hämangiome können in der Regel anhand von charakteristischem Befund und genauer Anamneseerhebung diagnostiziert werden. Bei Verdacht auf eine subkutane Beteiligung sollte eine Ultraschalluntersuchung der Weichteile erfolgen, bei multifokalen infantilen Hämangiomen (5 und mehr Hautbefunde) eine Ultraschalluntersuchung von Gehirn und Leber sowie ggf. eine Blutuntersuchung. Weitere zusätzliche Untersuchungen (Augenarzt, MRT, Echokardiographie) können je nach Befund, Ausdehnung und Lokalisation notwendig werden. Wichtig ist eine Unterscheidung zwischen komplizierten (10-15%) und unkomplizierten (85-90%) Hämangiomen, da unkomplizierte Formen nur selten einer Therapie bedürfen.

Man unterscheidet unkomplizierte von komplizierten  Formen. Als kompliziert gelten Hämangiome

  • mit funktioneller Beeinträchtigung
  • bei (drohender) Ulzeration (häufig im Bereich der Lippen oder der Anogenitalregion)
  • mit sekundärer Hypothyreose (bei ausgedehnten Befunden>1%KOF oder Hämangiomatose)
  • mit extrakutaner Manifestation
  • mit assoziierten Fehlbildungen/Syndromen
  • bei persistierender ästhetischer Beeinträchtigung

Unser Behandlungskonzept

Da es sich bei infantilen Hämangiomen um einen selbstlimitierenden Befund handelt, ist eine Therapie mehrheitlich nicht notwendig. Bei komplizierten Hämangiomen, bei denen der Spontanverlauf nicht abgewartet werden kann, besteht die Indikation zur medizinischen Therapie. Dies ist der Fall, wenn der Befund durch weiteres Wachstum zu einer funktionellen Beeinträchtigung führen könnte (an den Fingern/Zehen, im Gesicht, anogenital), zu Blutungen neigt oder zusätzliche Probleme auftreten. Bei der Behandlung orientieren wir uns an den Empfehlungen der AWMF-S2-Leitlinie, die als Standard eine systemische Propranololtherapie empfiehlt und von uns seit fast 10 Jahren mit guter Verträglichkeit angewendet wird.

Therapiealternativen (Abwarten, Vereisen, Laserbehandlung, topische Propranololtherapie mittels Gel) werden ebenfalls bei Bedarf besprochen. Nach Indikationsstellung in der kinderchirurgischen Ambulanz und Fotodokumentation durch unser Fotografie- und Grafikzentrum wird die Therapie unter ärztlicher Überwachung begonnen, wobei eine schrittweise Aufdosierung erfolgt. Je nach Alter und Risikoprofil des Kindes kann der Therapiebeginn stationär oder ambulant erfolgen. Therapieziele sind ein frühzeitiger Wachstumsstillstand bis zum Beginn der Involutionsphase sowie die Vermeidung funktioneller Einschränkungen.

Nachsorge

Die Nachsorge erfolgt in unserer Spezialsprechstunde plastische Chirurgie. Bei systemischer Propranololtherapie werden die Kinder alle 4-6 Wochen zur klinischen Kontrolle und gewichtsadaptierten Dosisanpassung in unsere Sprechstunde einbestellt. Die Abschlusskontrolle erfolgt 2-3 Monate nach Beendigung der Therapie (in der Regel ab dem ersten Geburtstag) mit abschließender Fotodokumentation. Langfristige Residuen (Teleangiektasien, Narben, lokale Pigmentveränderung oder Haut-/Gewebsvermehrung) können bei Leidensdruck der Kinder im Verlauf plastisch-chirurgisch korrigiert werden.