Invagination
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Die Invagination, auch als Darmintussuszeption bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der sich ein Abschnitt des Darms in einen anderen, meist direkt angrenzenden, schiebt. Dies führt zu einer teilweise oder vollständigen Darmobstruktion. Die Ursache ist häufig Infekten assoziiert. Durch die Schwellung von lymphatischen Strukturen oder einer strukturellen Anomalie des Darms bewegen sich einige Anteile des Darmes wenig und andere sehr viel. Dies begünstigt das telescoping. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern zwischen 6 und 18 Monaten auf.
Diagnostik
Die Invagination wird typischerweise klinisch vermutet, wenn das betroffene Kind plötzlich auftretende, krampfartige Bauchschmerzen hat, die in regelmäßigen Abständen wiederkehren. Weitere Symptome können Erbrechen, blutiger Stuhl (gelegentlich als „Himbeergelee-artig“ beschrieben) und eine tastbare Schwellung im Abdomen sein. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigt, die das typische „Zielscheiben“-Bild der invaginierten Darmabschnitte zeigt.
Behandlungskonzept
Die Behandlung der Invagination muss schnell erfolgen, da die Erkrankung zu einer Mangeldurchblutung des betroffenen Darmabschnitts und letztlich zu einer Nekrose führen kann. In den meisten Fällen wird die Invagination durch eine hydrostatische Desinvagination rückgängig gemacht. Hierbei wird unter radiologischer Kontrolle durch einen rektalen Einlauf Druck aufgebaut, um den invaginierten Darmabschnitt wieder zu lösen. Sollte diese Methode nicht erfolgreich sein oder der Darm bereits geschädigt sein, ist eine operative Intervention notwendig. In solchen Fällen wird der invaginierte Abschnitt laparoskopisch reponiert oder, wenn erforderlich, der betroffene Teil des Darms entfernt.
Nachbehandlung
Nach erfolgreicher Desinvagination durch eine konservative Methode oder einen chirurgischen Eingriff werden die Kinder überwacht, um sicherzustellen, dass keine erneute Invagination auftritt. Der Kostaufbau erfolgt schrittweise mit Flüssigkeiten und leichter Nahrung. In den meisten Fällen erholen sich die Kinder vollständig, jedoch kann die Invagination in seltenen Fällen erneut auftreten.