Nabelhernie
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Ein Nabelbruch entsteht durch einen unvollständigen Verschluss des Ansatzes der Nabelschnur nach der Geburt. Durch die verbliebende Lücke unter dem Nabel tritt Darm aus und wölbt den Nabel hervor. Drückt man den Nabelbruch zurück, entsteht durch den Darminhalt meist ein schmatzendes Geräusch. Für gewöhnlich rutscht der Darm sofort nach dem Zurückdrücken wieder heraus. Bei etwa 10-25% der Kinder fällt eine reponible Schwellung am Nabel innerhalb der ersten 6 Lebensmonate auf. Besonders betroffen sind Frühgeborene und POC (people of color). Extrem selten kommt es zur Einklemmung mit harter Schwellung, sodass keine Reposition mehr möglich ist.
Diagnostik
Die Diagnose wird klinisch gestellt. Am besten erfolgt die klinische Diagnosestellung am stehenden Kind mit Bauchpresse.
Unser Behandlungskonzept
Eine OP ist selten nötig, da ein Spontanverschluss häufig bis zum 5. Lebensjahr erfolgt. Eine OP-Indikation wird in Abhängigkeit von der Größe und bei Beschwerden gestellt. Häufig erfolgt die OP-Indikationsstellung erst ab dem 5. Lebensjahr, wenn die Faszienlücke größer als 1cm ist. Großzügiger wird die OP-Indikation bei Mädchen gestellt.
Bei Einklemmung (persistierender Schwellung) wird jedoch jederzeit notfallmäßig ein Eingriff durchgeführt.
Ein Nabelhernien-Verschluss erfolgt mittels halbmondförmiger Schnittführung unterhalb des Nabels mit direkten Nähte nach Spitzy durchgeführt. Bei Rezidiv oder sehr hohem Rezidivrisiko erfolgt die Vicryl-Netz-Einlage in Onlay-Technik.
Wie bei fast allen Eingriffen, wird auch hier resorbierbares Nahtmaterial für den Hautverschluss verwendet, sodass keine Fadenentfernung notwendig ist. Zudem wird eine regelmäßige Wundkontrolle beim Kinderarzt und eine Schonung mit Sportbefreiung für 3 Wochen geraten.
Nachsorge
Die Nachkontrollen erfolgen in der allgemeinen Sprechstunde.