Ovarialtumore
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Ovarialtumoren zählen zu den seltenen Tumoren im Kindes- und Jugendalter. Sie umfassen sowohl gutartige als auch bösartige Neubildungen im Bereich der Eierstöcke. Im Gegensatz zum Erwachsenenalter sind Ovarialtumoren im Kindesalter häufig gutartig. Die Neubildungen können von den Keimzellen sowie vom umgebenden Gewebe ausgehen. Die genaue Ursache für Ovarialtumoren bei Kindern ist nicht vollständig geklärt. Zu den bekannten Risikofaktoren zählen genetische Veranlagungen, angeborene Syndrome oder hormonelle Einflüsse.
Die Tumoren werden gelegentlich durch eine tastbare Verhärtung oder Schwellung im Unterbauch entdeckt. In manchen Fällen erfolgen die Diagnosen zufällig im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder durch Symptome wie Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Zyklusstörungen.
Diagnostik
Bei Verdacht auf einen Ovarialtumor wird Ihr Kind oder Jugendliche in unserem Zentrum von einem interdisziplinären Team aus Kinderchirurgen, Kindergynäkologen, Kinderradiologen und pädiatrischen Onkologen untersucht.
Die Diagnostik umfasst in der Regel eine ausführliche körperliche Untersuchung sowie bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke und gegebenenfalls eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT), um die genaue Lage, Größe und Ausbreitung des Tumors zu bestimmen. Zur weiteren Abklärung werden Tumormarker wie Alpha-Fetoprotein (AFP), Beta-Humanes Choriongonadotropin (ß-HCG) und Laktatdehydrogenase (LDH) bestimmt. Diese Marker sind nicht nur hilfreich bei der Diagnose, sondern auch für die Verlaufskontrolle während und nach der Behandlung von Bedeutung.
Unser Behandlungskonzept
Bei einer bösartigen Ovarialerkrankung wird in Deutschland nach den Behandlungsprotokollen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) therapiert. Das Zentrum für Kinderchirurgie arbeitet eng mit der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie zusammen, um eine optimale Behandlung sicherzustellen.
Die Therapie richtet sich nach der Art, Dignität/Aggressivität und dem Stadium des Tumors. Gutartige Ovarialtumoren können in der Regel vollständig operativ entfernt werden, was zur Heilung führt. Bösartige Tumoren hingegen erfordern eine intensivere Behandlung, die neben der Operation auch eine Chemotherapie umfassen kann. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors, um die Heilungschancen zu maximieren und das Rückfallrisiko zu minimieren. Wir führen diese Operation fast immer minimal-invasiv und ovarerhaltend durch. In einigen Fällen kann eine postoperative Chemotherapie notwendig sein, um die Prognose weiter zu verbessern.
Die Heilungschancen sind bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung sehr gut. Insbesondere bei gutartigen Tumoren ist die Prognose ausgezeichnet. Auch bösartige Tumoren können durch moderne Therapiemethoden in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden.
Nachbehandlung
Um ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig zu erkennen, ist eine langfristige Nachsorge in einem spezialisierten Zentrum erforderlich. Ziel der Nachsorge ist die vollständige Heilung und die Überwachung auf mögliche Spätfolgen.
Weitere Informationen
Keimzelltumore: https://www.gpoh.de/kinderkrebsinfo/content/erkrankungen/weitere_solide_tumoren/keimzelltumor/zusammenfassung___kurzinformation/index_ger.html