Varikozele (Krampfadern im Hodensack)
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Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt meist bei einer Routineuntersuchung oder aufgrund von Beschwerden wie Schmerzen oder einem tastbaren „Krampfadergeflecht“ im Hodensack. Im Rahmen der klinischen Untersuchung lässt sich die Varikozele oft schon beim Stehen tasten und erscheint als geschlängeltes, vergrößertes Venengeflecht im Hodensack. Ein Valsalva-Manöver (Bauchpresse) kann die Varikozele deutlicher hervortreten lassen. Zusätzlich erfolgt ein Ultraschall mit Gefäßdarstellung zur Beurteilung des Ausmaßes und des Hodens. Spermiogramme sind erst nach der abgeschlossenen Pubertät sinnvoll. Selten sind ergänzende Untersuchungen wie MRT oder CT erforderlich.
Unser Behandlungskonzept
Die Behandlung einer Varikozele richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden, dem Schweregrad und dem Risiko von Langzeitfolgen wie Unfruchtbarkeit oder Hodenschrumpfung. Es gibt konservative und operative Ansätze: bei asymptomatischen oder leichten Fällen ohne Hinweise auf Hodenatrophie (im Seitenvergleich gemindertes Hodenwachstum) oder Beeinträchtigung der Spermienqualität ist oft keine weitere Behandlung erforderlich. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind jedoch wichtig.
Bei Symptomen, einer nachweisbaren und anhaltenden Hodenatrophie oder eingeschränkter Fruchtbarkeit muss eine operative Behandlung diskutiert werden: wir führen entweder (1) laparoskopisches Varikozelenclipping oder (2) eine mikrochirurgische Varikozelenligatur durch.
Nachbehandlung
Die Prognose nach einer Varikozelenbehandlung ist in der Regel sehr gut. Operative Eingriffe zeigen hohe Erfolgsraten, sowohl bei der Linderung von Beschwerden als auch bei der Verbesserung der Hodengröße und Spermienqualität. Langfristige Kontrollen sind jedoch sowohl bei konservativer Überwachung als auch postoperativ wichtig, um langfrsitige Beeinträchtigungen oder ein erneutes Auftreten (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen.