Hodentumore
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Hodentumore zählen zu den seltenen Tumoren im Kindes- und Jugendalter. Sie umfassen gutartige oder bösartige Neubildungen im Hoden – Hodentumoren im Kindesalter sind im Gegensatz zum Erwachsenenalter sind meist gutartig. Die Neubildungen können von den Keimzellen wie auch vom umgebenden Gewebe ausgehen. Die genaue Ursache für Hodentumore im Kindesalter ist unklar; bekannte Risikofaktoren sind ein vorbestandener Hodenhochstand, genetische Faktoren oder angeborene Syndrome.
Der Tumor wird oft durch eine tastbare Verhärtung oder Schwellung im Bereich des Hodens entdeckt, in manchen Fällen auch durch zufällige Befunde im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen.
Diagnostik
Besteht der Verdacht auf einen Hodentumor wird Ihr Kind in unserem Zentrum von einem interdisziplinären Team aus Kinderchirurgie, Kinderurologie, Kinderradiologen und pädiatrischer Onkologie umfassend untersucht.
Zur Diagnostik gehören neben der körperlichen Untersuchung in der Regel eine Ultraschalluntersuchung des Hodens sowie gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT), um die genaue Lage und Größe des Tumors zu beurteilen. Als Tumormarker werden insbesondere Alpha-Fetoprotein (AFP) und das Beta-Humanes Choriongonadotropin (ß-HCG) bestimmt. Diese Marker helfen nicht nur bei der Diagnose, sondern sind auch zur Verlaufskontrolle bei und nach der Behandlung wichtig.
Unser Behandlungskonzept
Im seltenen Falle einer bösartigen Erkrankung im Kindesalter werden in Deutschland nach den Behandlungsprotokollen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) therapiert. Das Zentrum für Kinder-, Jugend- und rekonstruktive Urologie arbeitet dabei eng mit der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie zusammen.
Die Therapie von Hodentumoren variiert je nach Tumorart, Dignität/Aggressivität und Tumorstadium. Gutartige Hodentumore können in der Regel vollständig durch eine Operation entfernt und somit geheilt werden. Bösartige Tumoren hingegen erfordern eine intensivere Therapie, die neben der Operation gegebenenfalls auch eine Systemtherapie umfassen kann. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors, um die Heilungschancen zu maximieren und das Risiko eines Rückfalls zu minimieren. Bei bösartigen Befunden kann eine postoperative Chemotherapie notwendig sein, um das Risiko eines Wiederauftretens zu senken.
Die Prognose ist bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung in der Regel ausgezeichnet, insbesondere bei gutartigen Tumoren, die vollständig entfernt werden können. Auch bei bösartigen Tumoren sind die Heilungschancen durch moderne Behandlungsansätze sehr gut.
Nachbehandlung
Um ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig zu erkennen, ist eine langfristige Nachsorge in einem spezialisierten Zentrum erforderlich. Ziel der Nachsorge ist die vollständige Heilung und die Überwachung auf mögliche Spätfolgen.